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Tag 5 oder langsam kommen wir auf Touren


So, ab heute habe ich viel Zeit (erkennt man vielleicht auch an der Länge der Blogreinträge). Ich darf als Betreuer – oder wie es so schön heißt Mentor nicht in den Teilnehmerbereich. Ich sitze also auf der Tribüne und kann die Jungs von oben beobachten. Der erste Lauf ist grundsätzlich gut gegangen. Die Opfer wurden auch erkannt, aber ein Schiedsrichter hat bemängelt, dass sie nicht mit einem Licht angezeigt wurden.

Florian hat zwar am Vortag gefragt, ob das ok wäre, aber anscheinend doch nicht. Sie basteln jetzt an einer Lösung des Problems. Wir haben eine Fahne mitgebracht und einer der Jungs trägt sie immer als Cape.

Die Argentinier machen es uns schon nach.

Beim zweiten Lauf gibt es auch noch Problem, sodass die Jungs auf den 18. Platz zurückrutschen, aber der 3. Lauf des Tages flutscht und wir übernachten auf Platz 14. Vorne ist der Kroate von den Deutschen und einem Team aus Hongkong und Shanghai. Mit den diversen anderen Teams funktioniert die Kommunikation. Vor allem die Schweden scheinen nett zu sein.

Heute waren wir erstmals auch beim Senior-Wettbewerb. Leider waren die Bewerbe schon vorbei aber vielleicht geht es sich morgen in einer Pause noch einmal aus.

Was den Verkehr betrifft hat sich im Vergleich zu meinem letzten Besuch 2008 auch nicht viel verändert. Die Autos kurven durch die Gegend und nachdem sie die Stärkeren sind haben sie auch immer Vorfahrt. Die Mopeds sehen auch noch aus wie früher aber irgendwie wurden sie alle auf Elektromotoren umgestellt.

Damit haben sie jetzt auch noch den Vorteil, dass man sie nicht hört und die Hupe damit noch effizienter ist. Und die Anzahl der Mountainbikes strebt auch gegen Null, wie unsere sportbegeisterten Mathematiker sagen würden.

Was mir auch erstmals aufgefallen ist, ist das Ampelmännchen, das hier nicht nur grün ist sondern auch noch geht.

Man soll sich davon aber nicht täuschen lassen, das Gehen – auch bei Grün – ist nach wie vor eine Mutprobe.

Am Abend war ich dann noch im neueren Stadtteil in dem es unheimlich beeindruckende Wolkenkratzer gibt. Am meisten beeindruckend ist dabei der Hefei Feicui TV-Tower der sich geschwungen nach oben verjüngt.

Voller Begeisterung sah ich an ihm hinauf – als plötzlich der Boden unter mir verschwand. Ich war mit einem Fuß in eine Baugrube getreten, die ca. einen Meter tief und 40 cm breit war. Den linken Unterschenkel habe ich mir total aufgeschürft aber sonst ist nichts passiert. Noch nie war mir der Ambros Wolferl mit seinem „Hoit, da is a Spoit“ näher ;-).

Der Feicui Tower liegt direkt neben dem Swan Lake, der anscheinend auch zum Schwimmen verwendet wird. Mit sind noch am Abend Leute mit Schwimmtieren entgegengekommen.

Um den See gibt es einen Park, der in weiterer Folge direkt zum neuen Stadtzentrum führt. Schon von weitem schlug mir hier ohrenbetäubender Lärm entgegen. Jetzt weiß ich was die Chinesen am Abend tun – am Hauptplatz Karaoke singen – bzw. eher grölen. Aber hier ist nicht nur ein Karaokegeräte sondern alle 15 m ein weiteres und bei jedem wird lautstark gesungen – mit Mikrofon und Lautsprecher.

Und dann gibt es noch die Personen, die etwas von Musik verstehen.Die rotten sich dann zusammen und Tanzen am Platz. Eine Gruppe tscha-tscha-tschate sich durch die Nacht (wobei ich noch immer nicht verstehe, wie die ihre Musik bei dem Gegröle hören konnten) und eine andere lernte gerade Englisch Walzer.

So meine Wunden sind versorgt und ich bin gespannt, wie blau mein Schienbein morgen sein wird. Schau ma mal, wie es den Jungs morgen geht.


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